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Der Dämonenjäger im Hardcore-Modus

Der Dämonenjäger galt früher als sehr leicht zu töten und war daher in Hardcore eher selten anzutreffen. Mittlerweile kann man sehr gut mit dem Dämonenjäger in HC klarkommen. Im Wesentlichen gelten dort die gleichen Regeln wie im normalen Spiel auch. In diesem Mini-Guide möchte ich ein paar Dinge ansprechen, die in HC dann doch etwas anders laufen.

Ich konzentriere mich dabei auf das Solospiel. Zwar könnte bei einem Verbindungsabbruch ggf. ein Teamkollege lebensrettend sein, aber gerade in 4er Gruppen wird es mir persönlich für HC zu hektisch. Je nach Klassen kommt es auch zu einem Effekt-Overkill, in dem man gefährliche Gegneraffixe nicht mehr richtig wahrnehmen kann. Außerdem funktioniert im Gruppenspiel der Trick mit der Einheit nicht.

Grundlegende Philosophie

Der Dämonenjäger in HCEs gibt einige HC-Spieler, die sich für etwas Besseres halten. Das ist Quatsch. Diablo 3 im Hardcore-Modus unterscheidet sich nur marginal vom normalen Modus. Der einzige Unterschied ist: Wenn man stirbt, ist man tot.

Das führt dazu, dass sich der HC-Spieler mehr Gedanken über die Risiken und Gefahren machen muss, die ihm in Sanktuario begegnen. In SC kann man einfach mal Malthael probieren - und wenns nicht klappt, hats halt nicht geklappt. In HC ist der mehr oder weniger lang gespielte Held dann verloren. Das wiederum führt zu einem gewissen Nervenkitzel, wenn man zum ersten Mal auf Qual 6 Diablo gegenübertritt. Oder sich das erste Mal in ein Großes Nephalemportal der Stufe 30 wagt. Wer Hardcore schonmal gespielt hat, weiß genau, wie der Puls in solchen Situationen in die Höhe gehen kann.

Aber: Einen hohen Puls haben auch SCler, wenn Sie kurz davor sind in die Top 50 (Top 10, Platz 1?) der Bestenliste vorzudringen. Wirklich "besser" sind HCler deswegen nicht. Sie kämpfen nur unter anderen Rahmenbedingungen und müssen sich daran anpassen.

So ganz grob: Wenn sich ein Softcore-Spieler für den Best-Case ausrüstet, um in einem guten Rift schnell durchzukommen, solllte sich ein Hardcore-Spieler für den Worst-Case ausrüsten, um in einem schlechten Rift zu überleben.

Die Ausrüstung

Sich für den Worst-Case auszurüsten heißt nicht, sich voll und ganz auf Zähigkeit zu konzentrieren. Auch ein Hardcore-Jäger kommt nicht ohne Schaden aus.

  • Auf Schmuck - egal ob Ring oder Amulett - haben Vitalität und Widerstände nichts zu suchen. 
  • Auf der Waffe ist Vitalität nur bedingt sinnvoll. Eine guter Defensivslot auf der Waffe ist aber Leben pro Treffer, um kleinere (und auch etwas größere) Verletzungen zu heilen.
  • Bei den Armschienen sollte man auch nicht mit Schaden geizen - Elementarschaden, Geschicklichkeit und kritische Trefferchance sind hier sehr sinnvoll.
  • Bei den Handschuhen ist auch eine rein offensive Ausführung in Ordnung. Bis zu 1000 Vitalität auf Uralten Handschuhen können einem aber auch mal das Leben retten.

Die übrigen Teile dürfen dann ruhig etwas defensiver gewählt werden. Wie genau du zwischen Offensiv- und Defensiv-Eigenschaften wählst, bleibt dir überlassen. Eine klare Empfehlung möchte ich nicht geben. Die Mischung machts, und im Zweifel solltest du dich für das Leben entscheiden.

Sehr ordentliche Ausrüstung für HCAuf zwei Dinge möchte ich aber dennoch hinweisen:

  • Beim Gürtel ist in SC die Geisterstunde sehr beliebt. Nicht nur wegen erhöhter Angriffsgeschwindigkeit, sondern auch wegen der kritischen Trefferchance. Dafür verzichtet man aber auf zwei defensive Slots. Ob das in HC unbedingt empfehlenswert ist - ich weiß es nicht. Besonders bei der Unheiligen Essenz sollte man hier definitiv den Zorn des Jägers wählen.
  • Bei den Sockeln in Brust und Hose darf man in HC auch gerne Diamanten sockeln. Jeder Stein erhöht unsere Widerstände um 78, und das ist schon ganz ordentlich. Ob man nun fünf Diamanten nutzt oder nur drei - das mag jeder selbst entscheiden. Aber ein paar sollten hier schon drin sein.

Auch bei den legendären Edelsteinen kann man in HC eine etwas andere Wahl als in SC treffen. Hier ist durchaus ein defensiver Stein erlaubt - mein Favorit dabei ist der Magenstein eines Feuergnus. Andere sind aber auch möglich.

Empfehlenswerte Ausrüstung

Durch das Tragen eines vollen Sets ist ein großer Teil der Ausrüstung bereits belegt. Für den Rest ist zu empfehlen:

Amulett: Wer das unverschämte Glück hat, eines der Immunitäts-Amulette mit Sockel, CC und CD zu bekommen, sollte das nutzen. Ebenso natürlich ein Höllenfeueramulett mit einem brauchbaren Passiv. Aber nur wegen Immunität gegen Arkanzauber ein schlecht gerolltes Kamee zu nutzen ist sinnlos. Der Jackpot ist natürlich die Gnade der Ahnen, was es wohl nur im Hardcore-Modus gibt, und das auch zu den wirklich seltenen Gegenständen zählt.

Ringe: Hier ist im Solospiel die Einheit eine sehr stark defensive Option (selbstverständlich dann auch auf dem unsterblichen(!!!) Begleiter mit z.B. einem Weihrauchfass). Mit Patch 2.2 wurde das Ringset Bastion des Willens stark überarbeitet und wurde dadurch extrem mächtig. Darauf zu verzichten ist auch in HC nicht unbedingt sinnvoll, wenn man etwas höher hinaus will. In Patch 2.3 wird man die Einheit in den Würfel packen können, um die Defensive hochzutreiben. 

Eingemauert bei Diablo - kein ProblemEin schönes Highlight für HC sind Krelms Verstärkungsarmschienen, aus der ersten Season. Der Bonus ist für HC-Dämonenjäger sehr nützlich. Immunität gegen Rückstoß und Betäubungseffekte hört sich erstmal lahm an, aber das schließt u.a. auch die Gefängnisse von Diablo und vor allem Vortex mit ein! Damit verlieren Affixkombination wie Vortex, Eis und Geschmolzen ihren Schrecken. Nie wieder von einem Vortex-Elite in eine explodierende Eisblume gezogen werden, während ein Teil der geschmolzenen Horde grade in der Nähe stirbt  ... muss ich mehr dazu sagen?

Ebenso kann einen der Schlächter nicht mehr heranziehen. Die dicken Sprungmonster in Akt 5, die einen betäuben und dann zuhauen, schlagen daneben. Der Ansturm von Engeln unterbricht nicht mehr Grübeln und die nervigen Bodenfallen in den Sümpfen von Akt 5, die einen durch die Gegend schleudern, sind auch wirkungslos.

Allerdings verzichtet man dann auf das ebenfalls sehr mächtige Wickeltuch des Seelenernters.

Das Loblied auf Krelms Armschienen lass ich hier mal stehen, auch wenn es mir etwas überholt scheint. Seit Patch 2.3 gibt es für den Dämonenjäger neue Armschienen Wickel der Klarheit, die die Defensive nach Einsatz eines Hasserzeugers deutlich stärken. Damit bekommen wir eine sehr ordentliche dauerhafte Stärkung der Defensive.

Begleiter

Eirena

Für die Solokämpfer stellt sich natürlich die Frage des Begleiters. Auf den ersten Blick ist natürlich der Templer sinnvoll, der über zwei Heilfertigkeiten verfügt. Trotzdem ist für mich beim Dämonenjäger ganz klar die Verzauberin der ideale Begleiter.

Sie kann uns zwar nicht heilen, aber sie sorgt dafür, dass wir weniger Schaden abbekommen. Mit "Betören" haben wir immer wieder einen Mitkämpfer, der auch zuverlässig von anderen Gegnern angegriffen wird. Desorientierte Gegner tun nicht weh, Hühner erst recht nicht, und die Machterfüllte Rüstung (oder Geschossschutz) ist auch nicht zu verachten. Zusammen mit unseren Gefährten bleiben so sehr viele Gegner auf Distanz.

Und nicht zuletzt finde ich ich die naiven Sprüche, die Eirena gelegentlich von sich gibt, wesentlich angenehmer als das selbstherrliche Gequatsche vom Templer.

Andere Spieler bevorzugen den Templer - vermutlich ist das am Ende einfach eine Geschmacksfrage.

Build

Auch hier kann man im Wesentlichen so spielen, wie man möchte. Die meisten Builds, die für SC empfohlen werden, funktionieren auch gut in HC.

Allerdings ist es für HC sinnvoll, die Auswahl der passiven Fertigkeiten etwas defensiver zu gestalten. Dass Bewusstsein nicht nur in hohen Rifts, sondern auch auf T10 sinnvoll ist, brauche ich wohl nicht weiter zu erläutern.

Aber auch Skills wie Grübeln oder das in 2.3 neu hinzugekommen Lebensraub können die Überlebensfähigkeit gut steigern. Für Grübeln muss man ggf. etwas Erfahrung sammeln, wo man sich für ein paar Sekunden hinstellen kann, damit der Effekt stackt. Für Lebensraub ist eine schnelle Angriffsgeschwindigkeit von Vorteil.

VerbindungsabbruchBei Grübeln ist außerdem interessant, dass dieser Skill uns hervorragend im Kampf gegen den gefährlichsten Gegner überhaupt unterstützt: Den Verbindungsabbruch. Auf Qual 6 habe ich (damals, noch mit Marodeur) damit z.B. einen Komplett-Absturz bei Diablo überlebt, unmittelbar vor Beginn der zweiten Phase.

Ich persönlich war in den ersten Tagen von 2.1.2 recht erfolgreich mit dieser Marodeur-Variante unterwegs 

https://eu.battle.net/d3/de/calculator/demon-hunter#bQVdSk!ibdU!YcZbYa.

Damit habe ich immerhin einen passablen 38er Rift geschafft (in 13:31). Ob da Blutrache oder doch Nachtschatten besser ist, weiß ich noch nicht genau. Gespielt mit dem Marodeur-Set, Aschemantel, Einheit, Uralte Katastrophe, Bombenrucksack und Krelms Set.

Und damit habe ich jetzt meine alte Heldin gerächt, die vor dem Patch 2.1.2 in einem 37er Rift nach gut 40.000 Elitekills und alleine erspielten 530 Paragonleveln an einem Pingeinbruch gestorben ist.

Automatischer Todes-Screenshot

Unheilige Essenz oder Natalya habe ich in Patch 2.2 und 2.3 (bzw. Season 3 und 4) nur kurz in HC angespielt. HC-Erfahrungen in höheren Rifts habe ich seitdem nicht mehr gemacht.

Kommentare

Bitte addieren Sie 8 und 4.

Kommentar von Cev Ing |

Krelms Armschienen schützen nicht vor Vortex.

Antwort von Hebalon

Egal, wo du das gelesen hast: Deine Info ist falsch. Gerade extra nochmal überprüft. Krelms Armschienen schützen vor dem Vortex-Effekt. Wenn ein Elite Vortex castet (man sieht dann ja einen Effekt), bleibt der Char an Ort und Stelle stehen und wird nicht zum Elite hingezogen. Vor dem Schaden, den Vortex selbst anrichtet, schützt das vielleicht nicht, aber man verliert nicht die Kontrolle über seinen Helden.

Kommentar von Luna |

Schön, mal etwas von einem Gleichgesinnten zu lesen. :) Ich spiele seit längerem eigentlich nur noch HC, weil SC für mich irgendwie den Reiz verloren hat. Ich WEISS natürlich, dass "wir HCs" nicht "besser" sind, aber ich selbst kann schlecht SC spielen, wenn ich ein ständiges "Ach, was soll's" im Hinterkopf habe. ;)
Habe mich jetzt in Season 4 auch mal an den Dämonenjäger getraut und bin auf Paragon ~80. Neue Profilumrandung bei den abgestaubt, nächste Hürde: Überbosse killen. Habe ich bisher noch NIE gemacht, mir nur ein paar Videos darüber angeguckt, damit ich schon mal in etwa weiß, was auf mich zukommt. Bin leider noch zu feige. Will demnächst mit einem Barbarenkumpel mal antesten, habe aber keine Ahnung, ob mein kleiner DH dafür schon bereit ist. ;)
Gibt es ein Mindestwerte, die man haben sollte, damit die Aktion kein Selbstmord wird? Widerstände, Zähigkeit, Schaden usw.?

Antwort von Hebalon

In Season 3 und 4 habe ich auch überwiegend nur SC gespielt, und die Bosse in HC auch nicht gemacht. Generelle Mindestwerte kann man da kaum angeben. 

Wichtig ist: Die Belagerungsbestie hat "Reflektiert Schaden". Dafür ist Heilung wichtig (zumindest im ersten Versuch, bis man einschätzen kann, wie weh einem das tut). Zum Beispiel über Leben pro Treffer oder auch durch Passiv Grübeln. Das Gebiet ist relativ groß - da kann man sich zum Verschnaufen mal an den Rand stellen. Ruhig auch die Defensive etwas hochschrauben (z.B. Diamanten in die Rüstung, ...)

Rakanoth in einem anderen Gebiet hat diese Teleport-Attacken, die ganz schön reinhauen können. Das kann man gut in Akt4 vorher testen, wie weh die tun. Wenn man die bei Kopfgeldern sicher übersteht, dann übersteht man die auch beim Überboss ganz gut.

Der gefährlichste Gegner ist aber Überdiablo, und besonders dann, wenn der doofe weitere Gegner herbeizaubert (z.B. Rakanoth oder Brecherbestie). Die Feuerballattacken von Diablo sind gefährlich. Der hat mir bei meinen ersten Solo-Läufen in SC, Qual 10 am meisten Schwierigkeiten gemacht.

Ich würde die aber generell erst machen, wenn du das Set komplett und mit halbwegs anständigen Rolls hast. Auf kleinen Qualstufen lohnen die sich soweit ich weiß nicht.

Kommentar von Regenkind |

Hallo!
Danke für Deine Guides, ich hab daraus vieles ziehen können und musste nich dauernd irgendwelchen Leuten auf den Sack gehen.
In den Foren wird ja doch sehr schnell geflamed, da viele Leute dort ja nicht klein angefangen haben, sondern gleich mit gelbem Equip GRifts 50+ gegangen sind. Jedenfalls scheint es manchmal so.
Besonders gefällt mir, dass Du Deine Auffassungen nicht immer als Absolut darstellst, sondern auch sagst, dass es einfach manchmal andere Vorlieben gibt.
Insgesamt eine tolle Website, die ich immer empfehle, wenn mich jemand nach Grundlagen für den DH fragt. Also mal einfach ein DANKE für Deine Arbeit!

MfG
Micha aka Regenkind